Literaturclub

Sie lesen gerne gute Bücher und möchten mit anderen über das Gelesene ins Gespräch kommen? Dann sind sie genau richtig im Literaturclub der Kirchgemeinde Erlach-Tschugg. Wir lesen mal Tiefsinniges, mal Heiteres, Literatur über Gott und die Welt, Menschen und Meinungen, Romane, Biographien, usw.

Die Teilnehmenden bringen ihre Lesevorschläge direkt am Club-Abend vor und das nächste Buch wird dann gemeinsam gewählt.

Der Literaturclub wird von einem Team geleitet: Ruth Fahm, Christina Helbling und Peter Schranz.

 

Die Literaturclub-Daten 2026:

18. Februar, 25. Juni und 29. Oktober

jeweils Donnerstag, 19.30 Uhr im Kirchgemeindehaus.

Die aktuelle Lektüre wird an dieser Stelle publiziert.

 

Aktuell: Mittwoch, 19. November 2025 - Literaturclub "Brücken - Gräben"

Dieses Jahr findet der Literaturclub noch ein letztes Mal im Rahmen der Regionalen Erwachsenenbildungsreihe statt, geleitet von Pfr. Philipp Bernhard. Es um ganz unterschiedliche Gräben und um den Versuch diese zu überwinden: Einmal geht es um Brücken zwischen Toten und Lebenden, aber auch zwischen einsamen Menschen in der japanischen Grossstadt. Das zweite Buch thematisiert die Gräben des Rassismus und der sozialen Ungleichheit, welche das Ideal der Gleichheit aller Menschen auf eine schwere Probe stellen.

Wann & wo: 19.30 Uhr, im Kirchgemeindehaus Erlach

Wir lesen:

Milena Michiko Flasar: Oben Erde, unten Himmel (AUT 2023)

Herr Ono ist unbemerkt verstorben. Allein. Es gibt viele wie ihn, immer mehr. Erst wenn es wärmer wird, rufen die Nachbarn die Polizei. Und dann Herrn Sakai mit dem Putztrupp, zu dem Suzu nun gehört. Sie sind spezialisiert auf solche Kodokushi-Fälle. »Fräulein Suzu«, wie der Chef sie nennt, fügt sich widerstrebend in die neuen Aufgaben. Es braucht dafür viel Geduld, Ehrfurcht und Sorgfalt, ausserdem einen robusten Magen. Die Städte wachsen, zugleich entfernt man sich voneinander, und häufig verschwimmt die Grenze zwischen Desinteresse und Diskretion. Suzu lernt schnell. Und sie lernt schnell Menschen kennen. Tote wie Lebendige, mit ganz unterschiedlichen Daseinswegen. Sie sieht Fassaden bröckeln und ihre eigene porös werden. Und obwohl ihr Goldhamster sich neuerdings vor ihr versteckt, ist sie mit einem Mal viel weniger allein.
Milena Michiko Flasar hat eine frische, oft heitere Sprache für ein grosses Thema unserer Zeit gefunden. Und sie hat liebenswert verschusselte Figuren erschaffen, die man gern begleitet. Ein unvergesslicher, hellwacher Roman über die >letzten Dinge<.

Harper Lee, Wer die Nachtigall stört… (USA 1960).

Ein zeitloser Klassiker über Rassismus, Gerechtigkeit und das Erwachsenwerden im Süden der USA der 1930er Jahre.

In Wer die Nachtigall stört ... zeichnet Harper Lee ein einfühlsames Porträt einer idyllischen Kindheit, die von der brutalen Realität von Vorurteilen und Rassismus überschattet wird. Die achtjährige Scout und ihr älterer Bruder Jem wachsen behütet in Alabama auf, doch als ihr Vater Atticus, ein integrer Anwalt, die Verteidigung eines schwarzen Landarbeiters übernimmt, der fälschlicherweise der Vergewaltigung eines weissen Mädchens beschuldigt wird, drängt sich die hässliche Wirklichkeit in ihr Leben.

Mutig stellen sich Scout und Jem an die Seite ihres Vaters und seinem Kampf für Gerechtigkeit, auch wenn sie damit selbst zur Zielscheibe werden. Durch ihre Augen erleben wir eine einschneidende Phase der amerikanischen Geschichte und die erschütternden Folgen von Rassendiskriminierung und Intoleranz. Harper Lees preisgekröntes Meisterwerk ist eine unvergessliche Coming-of-Age-Geschichte und ein kraftvolles Plädoyer für Menschlichkeit, das bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüsst hat.