Historisches
Kirche
Die meisten auswärtigen Besucher halten beim ersten flüchtigen Blick irrtümlicherweise wegen dem Zeitturm, das Primarschulhaus für die Kirche und stellen dann später erstaunt fest, dass die Erlacher Kirche ausserhalb des Städtchens steht, was ja eigentlich eher unüblich ist.
Der Grund ist einfach: Die Kirche ist älter als das Städtchen und dürfte bei Baubeginn des Schlosses schon gestanden haben. Urkundlich erwähnt wird sie erstmals im Jahr 1185 vom Papst Lucius III. Erbaut wurde sie höchst wahrscheinlich als Kapelle der Familie von Fenis und steht vermutlich wie das bei vielen sakralen Bauten der Fall ist, auf einem ehemals heidnischen Heiligtum und damit auch in einem Gebiet, das schon von Römern und Kelten bewohnt war. Geweiht ist die Kirche dem heiligen Ulrich von Augsburg. Dass die Kirche an einem Naturkraftort steht ist für den, der sich Zeit dazu nimmt, draussen im Park, fühl- und erfahrbar.
Die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erfahren, dabei aber nichts von seiner Ausstrahlung verloren. Der heutige Turm, bestehend aus Tuff und Muschelkalkstein, entstand um 1460. Drei Glocken rufen die Bürger am Sonntag jeweils zum Gottesdienst. Im erhabenen gotischen Chor sind teils gut erhaltene Fresken zu bewundern. Speziell sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen. An der Decke der Kirche ist ein Erlacherwappen aufgemalt, das zwar nicht dem Originial entspricht aber deswegen nicht weniger zu bewundern ist.
Pfarrhaus
Das Pfarrhaus weist mit der Jahrzahl 1646 an der Südfassade auf seine Entstehung hin. Dieser Bau ersetzte das alte, das damals direkt bei der Kirche stand. Von diesem Gebäude ist heute aber nichts mehr zu sehen. Der Anbau der Laube mit Trüelannex (Weinpresse) und das daneben stehende Ofenhaus enstanden in etwa zur gleichen Zeit. Die heutige Form dürften die beiden Nebengebäude bei den letzten Umbauarbeiten 1879 erhalten haben. Das Parrhaus erlebte in den vergangen rund 370 Jahren einige Umbauten, die auch zu Veränderungen führten. Die Südfassade mit den markanten Fenstern ist aber praktisch in seiner ursprünglichen Schönheit erhalten geblieben.
Kirchgemeindehaus & Garten
Die ehemalige Pfrundscheune, entstanden um 1555, wurde unter Wahrung der äusseren Erscheinung 1977 zum heutigen Kirchgemeindehaus umgebaut. Ein Haus in dem man sich wohlfühlt und das nicht nur von Kirchgemeinderäten als inspirierender Ort für sozialen Austausch rege genutzt wird. Die Türe auf der Rückseite des Hauses führt in den ehemaligen Pfarrgarten, welcher öffentlich zugänglich gemacht wurde und auch genutzt werden kann. Ein Ort, der Besucher vor allem in der warmen Jahreszeit, zum Verweilen einlädt.